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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63660 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 585<br />

<strong>und</strong> andererseits die Verneinung ausspricht. Denn<br />

Beide gehn zwar von der Erkenntniß aus, aber nicht<br />

von einer abstrakten, die sich in Worten, sondern von<br />

einer lebendigen, die sich durch die That <strong>und</strong> den<br />

Wandel allein ausdrückt <strong>und</strong> unabhängig bleibt von<br />

den Dogmen, welche dabei, <strong>als</strong> abstrakte Erkenntniß,<br />

die Vernunft beschäftigen. Beide darzustellen <strong>und</strong> zur<br />

deutlichen Erkenntniß der Vernunft zu bringen, kann<br />

allein mein Zweck seyn, nicht aber eine oder die andere<br />

vorzuschreiben oder anzuempfehlen, welches so<br />

thöricht wie zwecklos wäre, da der <strong>Wille</strong> an sich der<br />

schlechthin freie, sich ganz allein selbst bestimmende<br />

ist <strong>und</strong> es kein Gesetz für ihn giebt. – <strong>Die</strong>se Freiheit<br />

<strong>und</strong> ihr Verhältniß zur Nothwendigkeit müssen wir<br />

jedoch zuvörderst <strong>und</strong> ehe wir zur besagten Auseinandersetzung<br />

schreiten, erörtern <strong>und</strong> genauer bestimmen,<br />

sodann auch noch über das Leben, dessen Bejahung<br />

<strong>und</strong> Verneinung unser Problem ist, einige allgemeine,<br />

auf den <strong>Wille</strong>n <strong>und</strong> dessen Objekte sich beziehende<br />

Betrachtungen anstellen, durch welches Alles<br />

wir uns die beabsichtigte Erkenntniß der ethischen<br />

Bedeutung der Handlungsweisen, ihrem Innersten<br />

Wesen nach, erleichtern werden.<br />

Da, wie gesagt, diese ganze Schrift nur die Entfaltung<br />

eines einzigen Gedankens ist; so folgt hieraus,<br />

daß alle ihre Theile die innigste Verbindung unter<br />

einander haben <strong>und</strong> nicht bloß ein jeder zum nächst-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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