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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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65302 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 2227<br />

auch, in eben diesem Geiste, gegen das soeben erwähnte,<br />

schöne Gedicht Voltaire's mit einem schiefen,<br />

seichten <strong>und</strong> logisch f<strong>als</strong>chen Räsonnement, zu<br />

Gunsten des Optimismus, polemisirt, in seinem, bloß<br />

diesem Zweck gewidmeten, langen Briefe an Voltaire,<br />

vom 18. August 1756. Ja, der Gr<strong>und</strong>zug <strong>und</strong> das prôton<br />

pseudos der ganzen Philosophie Rousseau's ist<br />

<strong>Die</strong>ses, daß er an die Stelle der christlichen Lehre von<br />

der Erbsünde <strong>und</strong> der ursprünglichen Verderbtheit des<br />

Menschengeschlechts, eine ursprüngliche Güte <strong>und</strong><br />

unbegränzte Perfektibilität desselben setzt, welche<br />

bloß durch die Civilisation <strong>und</strong> deren Folgen auf Abwege<br />

gerathen wäre, <strong>und</strong> nun darauf seinen Optimismus<br />

<strong>und</strong> Humanismus gründet.<br />

Wie gegen den Optimismus Voltaire, im Candide,<br />

den Krieg in seiner scherzhaften Manier führt, so hat<br />

es in seiner ernsten <strong>und</strong> tragischen Byron gethan, in<br />

seinem unsterblichen Meisterwerke Kain, weshalb er<br />

auch durch die Invektiven des Obskuranten Friedrich<br />

Schlegel verherrlicht worden ist. – Wollte ich nun<br />

schließlich, zur Bekräftigung meiner Ansicht, die<br />

Aussprüche großer Geister aller Zeiten in diesem,<br />

dem Optimismus entgegengesetzten Sinne, hersetzen;<br />

so würde der Anführungen kein Ende seyn; da fast<br />

jeder derselben seine Erkenntniß des Jammers dieser<br />

<strong>Welt</strong> in starken Worten ausgesprochen hat. Also nicht<br />

zur Bestätigung, sondern bloß zur Verzierung dieses<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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