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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63462 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 387<br />

lichen Kräfte großer Individuen, welche ganze <strong>Welt</strong>alter<br />

befruchtet haben würden, die sie aber, durch Irrthum<br />

oder Leidenschaft verleitet, oder durch Nothwendigkeit<br />

gezwungen, an unwürdigen <strong>und</strong> unfruchtbaren<br />

Gegenständen nutzlos verschwendeten, oder gar<br />

spielend vergeudeten; – sähen wir das Alles, wir würden<br />

schaudern <strong>und</strong> wehklagen über die verlorenen<br />

Schätze ganzer <strong>Welt</strong>alter. Aber der Erdgeist würde lächeln<br />

<strong>und</strong> sagen: »<strong>Die</strong> Quelle, aus der die Individuen<br />

<strong>und</strong> ihre Kräfte fließen, ist unerschöpflich <strong>und</strong> unendlich<br />

wie Zeit <strong>und</strong> Raum: denn jene sind, eben wie<br />

diese Formen aller Erscheinung, doch auch nur Erscheinung,<br />

Sichtbarkeit des <strong>Wille</strong>ns. Jene unendliche<br />

Quelle kann kein endliches Maaß erschöpfen: daher<br />

steht jeder im Keime erstickten Begebenheit, oder<br />

Werk, zur Wiederkehr noch immer die unverminderte<br />

Unendlichkeit offen. In dieser <strong>Welt</strong> der Erscheinung<br />

ist so wenig wahrer Verlust, <strong>als</strong> wahrer Gewinn möglich.<br />

Der <strong>Wille</strong> allein ist: er, das Ding an sich, er, die<br />

Quelle aller jener Erscheinungen. Seine Selbsterkenntniß<br />

<strong>und</strong> darauf sich entscheidende Bejahung<br />

oder Verneinung ist die einzige Begebenheit an<br />

sich.« –54<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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