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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64839 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1764<br />

auf Teleologie gerathen, jedoch keineswegs, wenn ihn<br />

nicht vorgefaßte Meinungen bestimmen, weder auf<br />

Physikotheologie, noch auf die von Spinoza getadelte<br />

Anthropoteleologie. – Den Aristoteles überhaupt anlangend,<br />

will ich hier noch darauf aufmerksam machen,<br />

daß seine Lehren, soweit sie die unorganische<br />

Natur betreffen, höchst fehlerhaft <strong>und</strong> unbrauchbar<br />

sind, indem er in den Gr<strong>und</strong>begriffen der Mechanik<br />

<strong>und</strong> Physik den gröbsten Irrthümern huldigt, was um<br />

so unverzeihlicher ist, <strong>als</strong> schon vor ihm die Pythagoreer<br />

<strong>und</strong> Empedokles auf dem richtigen Weg gewesen<br />

waren <strong>und</strong> viel Besseres gelehrt hatten: hatte doch<br />

sogar, wie wir aus des Aristoteles zweitem Buche de<br />

coelo (c. I, p. 284) ersehn, Empedokles schon den<br />

Begriff einer der Schwere entgegenwirkenden, durch<br />

den Umschwung entstehenden Tangentialkraft gefaßt,<br />

welche Aristoteles wieder verwirft. Ganz entgegengesetzt<br />

nun aber verhält sich Aristoteles zur Betrachtung<br />

der organischen Natur: hier ist sein Feld, hier<br />

setzen seine reichen Kenntnisse, seine scharfe Beobachtung,<br />

ja mitunter tiefe Einsicht, in Erstaunen. So,<br />

um nur ein Beispiel anzuführen, hatte er schon den<br />

Antagonismus erkannt, in welchem, bei den Wiederkäuern,<br />

die Hörner mit den Zähnen des Oberkiefers<br />

stehn, vermöge dessen daher diese fehlen, wo jene<br />

sich finden, <strong>und</strong> umgekehrt (De partib. anim., III,<br />

2). – Daher denn auch seine richtige Würdigung der<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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