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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64038 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 963<br />

tik der Megariker, <strong>und</strong> später den Scholastikern, im<br />

Streit zwischen Nominalismus <strong>und</strong> Realismus, zu<br />

welchem den sich spät entwickelnden Keim schon die<br />

entgegengesetzte Geistesrichtung des Plato <strong>und</strong> des<br />

Aristoteles enthielt. Kant aber, der, auf eine unverantwortliche<br />

Weise, die Sache gänzlich vernachlässigte,<br />

zu deren Bezeichnung jene Worte phainomena <strong>und</strong><br />

nooumena bereits eingenommen waren, bemächtigt<br />

sich nun der Worte, <strong>als</strong> wären sie noch herrenlos, um<br />

seine Dinge an sich <strong>und</strong> seine Erscheinungen damit zu<br />

bezeichnen.<br />

Nachdem ich Kants Lehre von den Kategorien eben<br />

so habe verwerfen müssen, wie er selbst die des Aristoteles<br />

verwarf, will ich doch hier auf einen dritten<br />

Weg zur Erreichung des Beabsichtigten vorschlagsweise<br />

hinzeigen. Was nämlich Beide unter dem<br />

Namen der Kategorien suchten, waren jedenfalls die<br />

allgemeinsten Begriffe, unter welche man alle noch so<br />

verschiedenen Dinge subsumiren müsse, durch welche<br />

daher alles Vorhandene zuletzt gedacht würde. Deshalb<br />

eben faßte sie Kant <strong>als</strong> die Formen alles Denkens<br />

auf.<br />

Zur Logik verhält sich die Grammatik wie das<br />

Kleid zum Leibe. Sollten daher nicht diese allerobersten<br />

Begriffe, dieser Gr<strong>und</strong>baß der Vernunft, welcher<br />

die Unterlage alles speciellern Denkens ist, ohne des-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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