18.01.2013 Aufrufe

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

64084 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1009<br />

ken vermeint.<br />

Ja, wenn man, umgekehrt verfahrend, zum Ausgangspunkt<br />

Dasjenige nimmt, was Kant <strong>als</strong> die Auflösung<br />

des Widerstreits giebt; so folgt eben schon aus<br />

demselben geradezu die Behauptung der Antithese.<br />

Nämlich: ist die <strong>Welt</strong> kein unbedingtes Ganzes <strong>und</strong><br />

existirt nicht an sich, sondern nur in der <strong>Vorstellung</strong>,<br />

<strong>und</strong> sind ihre Reihen von Gründen <strong>und</strong> Folgen nicht<br />

vor dem Regressus der <strong>Vorstellung</strong>en davon da, sondern<br />

erst durch diesen Regressus; so kann die <strong>Welt</strong><br />

nicht bestimmte <strong>und</strong> endliche Reihen enthalten, weil<br />

deren Bestimmung <strong>und</strong> Begränzung unabhängig von<br />

der dann nur hinzukommenden <strong>Vorstellung</strong> seyn<br />

müßte: sondern alle ihre Reihen müssen endlos, d.h.<br />

durch keine <strong>Vorstellung</strong> zu erschöpfen seyn.<br />

S. 506; v, 534, will Kant aus dem Unrechthaben<br />

beider Theile die transscendentale Idealität der Erscheinung<br />

beweisen <strong>und</strong> hebt an: »Ist die <strong>Welt</strong> ein an<br />

sich existirendes Ganzes, so ist sie entweder endlich<br />

oder unendlich.« – <strong>Die</strong>s ist aber f<strong>als</strong>ch: ein an sich<br />

existirendes Ganzes kann durchaus nicht unendlich<br />

seyn. – Vielmehr ließe sich jene Idealität aus der Unendlichkeit<br />

der Reihen in der <strong>Welt</strong> folgendermaaßen<br />

schließen: Sind die Reihen der Gründe <strong>und</strong> Folgen in<br />

der <strong>Welt</strong> durchaus ohne Ende; so kann die <strong>Welt</strong> nicht<br />

ein unabhängig von der <strong>Vorstellung</strong> gegebenes Ganzes<br />

seyn: denn ein solches setzt immer bestimmte<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!