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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64816 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1741<br />

Bestrebung desselben ausdrücke <strong>und</strong> verwirkliche,<br />

folglich zur Erhaltung dieses Organismus irgendwie<br />

beitrage. Denn außer dem in ihm erscheinenden <strong>Wille</strong>n<br />

<strong>und</strong> den Bedingungen der Außenwelt, unter welchen<br />

dieser zu leben freiwillig unternommen hat, auf<br />

den Konflikt mit welchen daher schon seine ganze<br />

Gestalt <strong>und</strong> Einrichtung abzielt, kann nichts auf ihn<br />

Einfluß gehabt <strong>und</strong> seine Form <strong>und</strong> Theile bestimmt<br />

haben, <strong>als</strong>o keine Willkür, keine Grille. Deshalb muß<br />

Alles an ihm zweckmäßig seyn: daher sind die Endursachen<br />

(causae finales) der Leitfaden zum Verständniß<br />

der organischen Natur, wie die wirkenden Ursachen<br />

(causae efficientes) zu dem der unorganischen.<br />

Hierauf beruht es, daß, wenn wir, in der Anatomie<br />

oder Zoologie, den Zweck eines vorhandenen Theiles<br />

nicht finden können, unser Verstand daran einen Anstoß<br />

nimmt, der dem ähnlich ist, welchen in der Physik<br />

eine Wirkung, deren Ursache verborgen bleibt,<br />

geben muß: <strong>und</strong> wie diese, so setzen wir auch jenen<br />

<strong>als</strong> nothwendig voraus, fahren daher fort ihn zu suchen,<br />

so oft dies auch schon vergeblich geschehn seyn<br />

mag. <strong>Die</strong>s ist z.B. der Fall mit der Milz, über deren<br />

Zweck man nicht aufhört Hypothesen zu ersinnen, bis<br />

ein Mal eine sich <strong>als</strong> richtig bewährt haben wird.<br />

Eben so steht es mit den großen, spiralförmigen Zähnen<br />

des Babirussa, mit den hornförmigen Auswüchsen<br />

einiger Raupen <strong>und</strong> mehr dergleichen. Auch nega-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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