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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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65177 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 2102<br />

welche zwar gute, angeborene Fähigkeiten voraussetzen,<br />

jedoch nicht die eigentlich seltenen <strong>und</strong> überschwänglichen,<br />

während eifriges Bestreben, Fleiß,<br />

Geduld, frühzeitige <strong>und</strong> gute Unterweisung, anhaltendes<br />

Studium <strong>und</strong> vielfache Uebung die Haupterfordernisse<br />

sind. Hieraus, <strong>und</strong> nicht aus der Erblichkeit des<br />

Intellekts vom Vater, ist es erklärlich, daß, da überall<br />

gern der Sohn den vom Vater gebahnten Weg betritt<br />

<strong>und</strong> fast alle Gewerbe in gewissen Familien erblich<br />

sind, auch in einigen Wissenschaften, welche vor<br />

Allem Fleiß <strong>und</strong> Beharrlichkeit erfordern, einzelne<br />

Familien eine Succession von verdienten Männern<br />

aufzuweisen haben: dahin gehören die Scaliger, die<br />

Bernoullis, die Cassinis, die Herschel.<br />

Für die wirkliche Erblichkeit des Intellekts von der<br />

Mutter würde die Zahl der Belege viel größer seyn,<br />

<strong>als</strong> sie vorliegt, wenn nicht der Charakter <strong>und</strong> die Bestimmung<br />

des weiblichen Geschlechts es mit sich<br />

brächte, daß die Frauen von ihren Geistesfähigkeiten<br />

selten öffentliche Proben ablegen, daher solche nicht<br />

geschichtlich werden <strong>und</strong> zur K<strong>und</strong>e der Nachwelt gelangen.<br />

Ueberdies können, wegen der durchweg<br />

schwächeren Beschaffenheit des weiblichen Geschlechts,<br />

diese Fähigkeiten selbst nie bei ihnen den<br />

Grad erreichen, bis zu welchem sie, unter günstigen<br />

Umständen, nachm<strong>als</strong> im Sohne gehn: in Hinsicht auf<br />

sie selbst aber haben wir ihre Leistungen in eben die-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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