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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63317 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 242<br />

zen, <strong>als</strong>o mein Charakter, wieder ausspricht; so muß<br />

auch die unumgängliche Bedingung <strong>und</strong> Voraussetzung<br />

jener Aktion Erscheinung des <strong>Wille</strong>ns seyn:<br />

denn sein Erscheinen kann nicht von etwas abhängen,<br />

das nicht unmittelbar <strong>und</strong> allein durch ihn, das mithin<br />

für ihn nur zufällig wäre, wodurch sein Erscheinen<br />

selbst nur zufällig würde: jene Bedingung aber ist der<br />

ganze Leib selbst. <strong>Die</strong>ser selbst <strong>als</strong>o muß schon Erscheinung<br />

des <strong>Wille</strong>ns seyn, <strong>und</strong> muß zu meinem<br />

<strong>Wille</strong>n im Ganzen, d.h. zu meinem intelligibeln Charakter,<br />

dessen Erscheinung in der Zeit mein empirischer<br />

Charakter ist, sich so verhalten, wie die einzelne<br />

Aktion des Leibes zum einzelnen Akte des <strong>Wille</strong>ns.<br />

Also muß der ganze Leib nichts Anderes seyn, <strong>als</strong><br />

mein sichtbar gewordener <strong>Wille</strong>, muß mein <strong>Wille</strong><br />

selbst seyn, sofern dieser anschauliches Objekt, <strong>Vorstellung</strong><br />

der ersten Klasse ist. – Als Bestätigung hievon<br />

ist bereits angeführt, daß jede Einwirkung auf<br />

meinen Leib sofort <strong>und</strong> unmittelbar auch meinen <strong>Wille</strong>n<br />

afficirt <strong>und</strong> in dieser Hinsicht Schmerz oder Wollust,<br />

im niedrigeren Grade angenehme oder unangenehme<br />

Empfindung heißt, <strong>und</strong> auch, daß umgekehrt<br />

jede heftige Bewegung des <strong>Wille</strong>ns, <strong>als</strong>o Affekt <strong>und</strong><br />

Leidenschaft, den Leib erschüttert <strong>und</strong> den Lauf seiner<br />

Funktionen stört. – Zwar läßt sich, wenn gleich<br />

sehr unvollkommen, von der Entstehung, <strong>und</strong> etwas<br />

besser von der Entwickelung <strong>und</strong> Erhaltung meines<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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