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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64043 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 968<br />

mungen <strong>und</strong> Modifikationen dieser letzteren. Substantiv,<br />

Adjektiv <strong>und</strong> Verbum sind daher wesentliche<br />

Gr<strong>und</strong>bestandtheile der Sprache überhaupt; weshalb<br />

sie in allen Sprachen zu finden seyn müssen. Jedoch<br />

ließe sich eine Sprache denken, in welcher Adjektiv<br />

<strong>und</strong> Verbum stets mit einander verschmolzen wären,<br />

wie sie es in allen bisweilen sind. Vorläufig ließe sich<br />

sagen: zum Ausdruck des Subjekts sind bestimmt:<br />

Substantiv, Artikel <strong>und</strong> Pronomen; – zum Ausdruck<br />

des Prädikats: Adjektiv, Adverbium, Präposition; –<br />

zum Ausdruck der Kopula: das Verbum, welches<br />

aber, mit Ausnahme von esse, schon das Prädikat mit<br />

enthält. Den genauen Mechanismus des Ausdrucks<br />

der Denkformen hat die philosophische Grammatik zu<br />

lehren; wie die Operationen mit den Denkformen<br />

selbst die Logik.<br />

Anmerkung. Zur Warnung vor einem Abwege <strong>und</strong><br />

zur Erläuterung des Obigen erwähne ich S. Sterns<br />

»Vorläufige Gr<strong>und</strong>lage zur Sprachphilosophie«,<br />

1835, <strong>als</strong> einen gänzlich mißlungenen Versuch, aus<br />

den grammatischen Formen die Kategorien zu konstruiren.<br />

Er hat nämlich ganz <strong>und</strong> gar das Denken mit<br />

dem Anschauen verwechselt <strong>und</strong> daher aus den grammatischen<br />

Formen, statt der Kategorien des Denkens,<br />

die angeblichen Kategorien des Anschauens deduciren<br />

wollen, mithin die grammatischen Formen in gerade<br />

Beziehung zur Anschauung gesetzt. Er steckt in dem<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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