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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64685 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1610<br />

groß meine Freude gewesen ist, <strong>als</strong> ich in den auf<br />

einem ganz andern Felde gewonnenen Ueberzeugungen<br />

des der <strong>Welt</strong> so früh entrissenen, außerordentlichen<br />

Mannes gleichsam die Rechnungsprobe zu den<br />

meinigen entdeckte.<br />

Einen speciellen Beleg zu der Wahrheit, daß der<br />

Organismus die bloße Sichtbarkeit des <strong>Wille</strong>ns ist,<br />

giebt uns auch noch die Thatsache, daß wenn H<strong>und</strong>e,<br />

Katzen, Haushähne, auch wohl noch andere Thiere,<br />

im heftigsten Zorn beißen, die W<strong>und</strong>e tödtlich werden,<br />

ja, wenn von einem H<strong>und</strong>e kommend, Hydrophobie<br />

im Menschen, den sie traf, hervorbringen kann,<br />

ohne daß der H<strong>und</strong> toll sei, oder es nachher werde.<br />

Denn der äußerste Zorn ist eben nur der entschiedenste<br />

<strong>und</strong> heftigste <strong>Wille</strong> zur Vernichtung seines Gegenstandes:<br />

dies erscheint nun eben darin, daß <strong>als</strong>dann<br />

augenblicklich der Speichel eine verderbliche, gewissermaaßen<br />

magisch wirkende Kraft annimmt, <strong>und</strong><br />

zeugt davon, daß <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> Organismus in Wahrheit<br />

Eins sind. Eben <strong>Die</strong>s geht auch aus der Thatsache<br />

hervor, daß heftiger Aerger der Muttermilch schleunig<br />

eine so verderbliche Beschaffenheit geben kann, daß<br />

der Säugling <strong>als</strong>bald unter Zuckungen stirbt. (Most,<br />

Ueber sympathetische Mittel, S. 16.)<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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