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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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65352 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 2277<br />

In Uebereinstimmung mit allen diesen Betrachtungen<br />

<strong>und</strong> mit dem, im zweiten Buche nachgewiesenen,<br />

Ursprung der Erkenntniß aus dem <strong>Wille</strong>n, den sie,<br />

indem sie ihm zu seinen Zwecken dienstbar ist, eben<br />

dadurch in seiner Bejahung abspiegelt, während das<br />

wahre Heil in seiner Verneinung liegt, sehn wir alle<br />

Religionen, auf ihrem Gipfelpunkte, in Mystik <strong>und</strong><br />

Mysterien, d.h. in Dunkel <strong>und</strong> Verhüllung auslaufen,<br />

welche eigentlich bloß einen für die Erkenntniß leeren<br />

Fleck, nämlich den Punkt andeuten, wo alle Erkenntniß<br />

nothwendig aufhört; daher derselbe für das Denken<br />

nur durch Negationen ausgedrückt werden kann,<br />

für die sinnliche Anschauung aber durch symbolische<br />

Zeichen, in den Tempeln durch Dunkelheit <strong>und</strong><br />

Schweigen bezeichnet wird, im Brahmanismus sogar<br />

durch die geforderte Einstellung alles Denkens <strong>und</strong><br />

Anschauens, zum Behuf der tiefsten Einkehr in den<br />

Gr<strong>und</strong> des eigenen Selbst, unter mentaler Aussprechung<br />

des mysteriösen OumA11. – Mystik, im weitesten<br />

Sinne, ist jede Anleitung zum unmittelbaren Innewerden<br />

Dessen, wohin weder Anschauung noch Begriff,<br />

<strong>als</strong>o überhaupt keine Erkenntniß reicht. Der Mystiker<br />

steht zum Philosophen dadurch im Gegensatz,<br />

daß er von innen anhebt, dieser aber von außen. Der<br />

Mystiker nämlich geht aus von seiner innern, positiven,<br />

individuellen Erfahrung, in welcher er sich findet<br />

<strong>als</strong> das ewige, alleinige Wesen u.s.f. Aber mittheilbar<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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