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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63361 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 286<br />

nung die <strong>Welt</strong> ist, – was immer es auch seyn möchte,<br />

– doch nicht sein wahres Selbst solchergestalt im<br />

gränzenlosen Raum auseinandergezogen <strong>und</strong> zertheilt<br />

haben kann, sondern diese unendliche Ausdehnung<br />

ganz allein seiner Erscheinung angehört, es selbst<br />

hingegen in jeglichem Dinge der Natur, in jedem Lebenden,<br />

ganz <strong>und</strong> ungetheilt gegenwärtig ist; daher<br />

eben man nichts verliert, wenn man bei irgend einem<br />

Einzelnen stehn bleibt, <strong>und</strong> auch die wahre Weisheit<br />

nicht dadurch zu erlangen ist, daß man die gränzenlose<br />

<strong>Welt</strong> ausmißt, oder, was noch zweckmäßiger<br />

wäre, den endlosen Raum persönlich durchflöge; sondern<br />

vielmehr dadurch, daß man irgend ein Einzelnes<br />

ganz erforscht, indem man das wahre <strong>und</strong> eigentliche<br />

Wesen desselben vollkommen erkennen <strong>und</strong> verstehn<br />

zu lernen sucht.<br />

Demgemäß wird Folgendes, was sich hier jedem<br />

Schüler des Plato schon von selbst aufgedrungen hat,<br />

im nächsten Buch der Gegenstand einer ausführlichen<br />

Betrachtung seyn, nämlich daß jene verschiedenen<br />

Stufen der Objektivation des <strong>Wille</strong>ns, welche, in zahllosen<br />

Individuen ausgedrückt, <strong>als</strong> die unerreichten<br />

Musterbilder dieser, oder <strong>als</strong> die ewigen Formen der<br />

Dinge dastehn, nicht selbst in Zeit <strong>und</strong> Raum, das<br />

Medium der Individuen, eintretend; sondern fest stehend,<br />

keinem Wechsel unterworfen, immer seiend, nie<br />

geworden; während jene entstehn <strong>und</strong> vergehn, immer<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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