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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63532 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 457<br />

§ 44<br />

Was für jene untersten Stufen der Objektität des<br />

<strong>Wille</strong>ns die zwei erwähnten Künste leisten, das leistet<br />

für die höhere Stufe der vegetabilischen Natur gewissermaaßen<br />

die schöne Gartenkunst. <strong>Die</strong> landschaftliche<br />

Schönheit eines Fleckes beruht großentheils auf<br />

der Mannigfaltigkeit der auf ihm sich beisammenfindenden<br />

natürlichen Gegenstände, <strong>und</strong> sodann darauf,<br />

daß diese sich rein aussondern, deutlich hervortreten<br />

<strong>und</strong> doch in passender Verbindung <strong>und</strong> Abwechselung<br />

sich darstellen. <strong>Die</strong>se beiden Bedingungen sind<br />

es, denen die schöne Gartenkunst nachhilft: jedoch ist<br />

sie ihres Stoffes lange nicht so sehr Meister, wie die<br />

Baukunst des ihrigen, <strong>und</strong> daher ihre Wirkung beschränkt.<br />

Das Schöne, was sie vorzeigt, gehört fast<br />

ganz der Natur: sie selbst hat wenig dazu gethan: <strong>und</strong><br />

andererseits kann sie gegen die Ungunst der Natur<br />

sehr wenig ausrichten, <strong>und</strong> wo ihr diese nicht vorsondern<br />

entgegenarbeitet, sind ihre Leistungen gering.<br />

Sofern <strong>als</strong>o die Pflanzenwelt, welche ohne Vermittelung<br />

der Kunst sich überall zum ästhetischen Genüsse<br />

anbietet, Objekt der Kunst ist, gehört sie hauptsächlich<br />

der Landschaftsmalerei an. Im Gebiete dieser<br />

liegt mit ihr auch die ganze übrige erkenntnißlose<br />

Natur. – Beim Stillleben <strong>und</strong> gemalter bloßer Archi-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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