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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63372 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 297<br />

alle an jene gemeinsame Materie gewiesen, in deren<br />

Besitz sie sich zu theilen haben; so bedürfte es nicht<br />

eines solchen Gesetzes, ihre Ansprüche zu bestimmen:<br />

sie könnten alle zugleich <strong>und</strong> neben einander<br />

den unendlichen Raum, eine unendliche Zeit hindurch,<br />

füllen. Nur <strong>als</strong>o weil alle jene Erscheinungen<br />

der ewigen Ideen an eine <strong>und</strong> die selbe Materie gewiesen<br />

sind, mußte eine Regel ihres Ein- <strong>und</strong> Austritts<br />

seyn: sonst würde keine der andern Platz machen.<br />

<strong>Die</strong>sergestalt ist das Gesetz der Kausalität wesentlich<br />

verb<strong>und</strong>en mit dem der Beharrlichkeit der Substanz:<br />

beide erhalten bloß von einander wechselseitig Bedeutung:<br />

eben so aber auch wieder verhalten sich zu<br />

ihnen Raum <strong>und</strong> Zeit. Denn die bloße Möglichkeit<br />

entgegengesetzter Bestimmungen an der selben Materie<br />

ist die Zeit: die bloße Möglichkeit des Beharrens<br />

der selben Materie unter allen entgegengesetzten Bestimmungen<br />

ist der Raum. Darum erklärten wir im<br />

vorigen Buche die Materie <strong>als</strong> die Vereinigung von<br />

Zeit <strong>und</strong> Raum; welche Vereinigung sich zeigt <strong>als</strong><br />

Wechsel der Accidenzien beim Beharren der Substanz,<br />

wovon die allgemeine Möglichkeit eben die<br />

Kausalität, oder das Werden ist. Wir sagten daher<br />

auch, die Materie sei durch <strong>und</strong> durch Kausalität. Wir<br />

erklärten den Verstand <strong>als</strong> das subjektive Korrelat der<br />

Kausalität, <strong>und</strong> sagten, die Materie (<strong>als</strong>o die gesammte<br />

<strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Vorstellung</strong>) sei nur für den Verstand da,<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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