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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64940 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1865<br />

geeignetes Wesen, welches Jeder in der Kindheit, Einige<br />

noch in der Jugend haben, das aber danach sich<br />

verliert, eben wie jene Schönheit. Nur bei höchst Wenigen,<br />

den Auserwählten, dauert das Eine, wie das<br />

Andere, das ganze Leben hindurch fort; so daß selbst<br />

im höhern Alter noch eine Spur davon sichtbar bleibt:<br />

dies sind die wahrhaft schönen, <strong>und</strong> die wahrhaft genialen<br />

Menschen.<br />

Das hier in Erwägung genommene Ueberwiegen<br />

des cerebralen Nervensystems <strong>und</strong> der Intelligenz in<br />

der Kindheit, nebst dem Zurücktreten derselben im<br />

reifen Alter, erhält eine wichtige Erläuterung <strong>und</strong> Bestätigung,<br />

dadurch, daß bei dem Thiergeschlechte,<br />

welches dem Menschen am nächsten stehet, den<br />

Affen, das selbe Verhältniß in auffallendem Grade<br />

Statt findet. Es ist allmälig gewiß geworden, daß der<br />

so höchst intelligente Orang-Utan ein junger Pongo<br />

ist, welcher, wann herangewachsen, die große Menschenähnlichkeit<br />

des Antlitzes <strong>und</strong> zugleich die erstaunliche<br />

Intelligenz verliert, indem der untere, thierische<br />

Theil des Gesichts sich vergrößert, die Stirn<br />

dadurch zurücktritt, große cristae, zur Muskelanlage,<br />

den Schädel thierisch gestalten, die Thätigkeit des<br />

Nervensystems sinkt <strong>und</strong> an ihrer Stelle eine außerordentliche<br />

Muskelkraft sich entwickelt, welche, <strong>als</strong> zu<br />

seiner Erhaltung ausreichend, die große Intelligenz<br />

jetzt überflüssig macht. Besonders wichtig ist, was in<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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