18.01.2013 Aufrufe

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

64933 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1858<br />

ganze Beschaffenheit des Gehirns <strong>und</strong> Nervensystems<br />

ist das Erbtheil von der Mutter; worauf wir im folgenden<br />

Buche zurückkommen werden. <strong>Die</strong>selbe ist aber,<br />

um das Phänomen des Genies hervorzubringen,<br />

durchaus unzureichend, wenn nicht, <strong>als</strong> Erbtheil vom<br />

Vater, ein lebhaftes, leidenschaftliches Temperament<br />

hinzukommt, sich somatisch darstellend <strong>als</strong> ungewöhnliche<br />

Energie des Herzens <strong>und</strong> folglich des Blutumlaufs,<br />

zumal nach dem Kopfe hin. Denn hiedurch<br />

wird zunächst jene dem Gehirn eigene Turgescenz<br />

vermehrt, vermöge deren es gegen seine Wände<br />

drückt; daher es aus jeder durch Verletzung entstandenen<br />

Oeffnung in diesen hervorquillt: zweitens erhält<br />

durch die gehörige Kraft des Herzens das Gehirn diejenige<br />

innere, von seiner beständigen Hebung <strong>und</strong><br />

Senkung bei jedem Athemzuge noch verschiedene Bewegung,<br />

welche in einer Erschütterung seiner ganzen<br />

Masse bei jedem Pulsschlage der vier Cerebral-Arterien<br />

besteht <strong>und</strong> deren Energie seiner hier vermehrten<br />

Quantität entsprechen muß, wie denn diese Bewegung<br />

überhaupt eine unerläßliche Bedingung seiner Thätigkeit<br />

ist. <strong>Die</strong>ser ist eben daher auch eine kleine Statur<br />

<strong>und</strong> besonders ein kurzer H<strong>als</strong> günstig, weil, auf dem<br />

kürzern Wege, das Blut mit mehr Energie zum Gehirn<br />

gelangt: deshalb sind die großen Geister selten von<br />

großem Körper. Jedoch ist jene Kürze des Weges<br />

nicht unerläßlich: z.B. Goethe war von mehr <strong>als</strong> mitt-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!