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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64805 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1730<br />

gerten Kombination gleich kommt. Statt nun, nach<br />

Weise des Anaxagoras, das uns bloß aus der animalischen<br />

Natur bekannte <strong>und</strong> auf ihre Zwecke allein berechnete<br />

Hülfsmittel einer Intelligenz herbei zu ziehn,<br />

welche von außen hinzukommend, die ein Mal vorhandenen<br />

<strong>und</strong> gegebenen Naturkräfte <strong>und</strong> deren Gesetze<br />

schlau benutzt hätte, um ihre, diesen eigentlich<br />

fremden Zwecke durchzusetzen, – erkennen wir, in<br />

jenen untersten Naturkräften selbst, schon jenen selben<br />

<strong>und</strong> Einen <strong>Wille</strong>n, welcher eben an ihnen seine<br />

erste Aeußerung hat <strong>und</strong>, bereits in dieser seinem Ziel<br />

entgegenstrebend, durch ihre ursprünglichen Gesetze<br />

selbst, auf seinen Endzweck hinarbeitet, welchem<br />

daher Alles, was nach blinden Naturgesetzen geschieht,<br />

nothwendig dienen <strong>und</strong> entsprechen muß; wie<br />

dieses denn auch nicht anders ausfallen kann, sofern<br />

alles Materielle nichts Anderes ist, <strong>als</strong> eben die Erscheinung,<br />

die Sichtbarkeit, die Objektität, des <strong>Wille</strong>ns<br />

zum Leben, welcher Einer ist. Also schon die untersten<br />

Naturkräfte selbst sind von jenem selben <strong>Wille</strong>n<br />

beseelt, der sich nachher in den mit Intelligenz<br />

ausgestatteten, individuellen Wesen, über sein eigenes<br />

Werk verw<strong>und</strong>ert, wie der Nachtwandler am Morgen<br />

über Das, was er im Schlafe vollbracht hat; oder richtiger,<br />

der über seine eigene Gestalt, die er im Spiegel<br />

erblickt, erstaunt. <strong>Die</strong>se hier nachgewiesene Einheit<br />

des Zufälligen mit dem Absichtlichen, des Nothwen-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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