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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64206 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1131<br />

Ursachen wirklich geworden, welche nur vermöge<br />

der Gr<strong>und</strong>kräfte der Materie wirken <strong>und</strong> zusammenkommen<br />

konnten: diese aber müssen wenigstens objective<br />

vollständig nachweisbar seyn, wenn wir auch<br />

subjective nie dahin kommen werden, sie zu erkennen.<br />

Immer aber würde einer solchen Erklärung <strong>und</strong><br />

Konstruktion der <strong>Welt</strong> nicht nur die Voraussetzung<br />

eines Daseyns an sich der Materie (während es in<br />

Wahrheit durch das Subjekt bedingt ist) zum Gr<strong>und</strong>e<br />

liegen; sondern sie müßte auch noch an dieser Materie<br />

alle ihre ursprünglichen Eigenschaften <strong>als</strong> schlechthin<br />

unerklärliche, <strong>als</strong>o <strong>als</strong> qualitates occultae, gelten<br />

<strong>und</strong> stehn lassen. (Siehe § 26, 27 des ersten Bandes.)<br />

Denn die Materie ist nur der Träger dieser Kräfte, wie<br />

das Gesetz der Kausalität nur der Ordner ihrer Erscheinungen.<br />

Mithin würde eine solche Erklärung der<br />

<strong>Welt</strong> doch immer nur eine relative <strong>und</strong> bedingte seyn,<br />

eigentlich das Werk einer Physik, die sich bei jedem<br />

Schritte nach einer Metaphysik sehnte. – Andererseits<br />

hat auch der subjektive Ausgangspunkt <strong>und</strong> Ursatz<br />

»die <strong>Welt</strong> ist meine <strong>Vorstellung</strong>« sein Inadäquates:<br />

theils sofern er einseitig ist, da die <strong>Welt</strong> doch außerdem<br />

noch viel mehr ist (nämlich Ding an sich, <strong>Wille</strong>),<br />

ja, das <strong>Vorstellung</strong>seyn ihr gewissermaaßen accidentell<br />

ist; theils aber auch, sofern er bloß das Bedingtseyn<br />

des Objekts durch das Subjekt ausspricht, ohne<br />

zugleich zu besagen, daß auch das Subjekt <strong>als</strong> solches<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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