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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63495 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 420<br />

die dann in der Relation des Objekts zum <strong>Wille</strong>n<br />

liegt. Schon beim Gehör ist dies anders: Töne können<br />

unmittelbar Schmerz erregen <strong>und</strong> auch unmittelbar<br />

sinnlich, ohne Bezug auf Harmonie oder Melodie, angenehm<br />

seyn. Das Getast, <strong>als</strong> mit dem Gefühl des<br />

ganzen Leibes Eines, ist diesem unmittelbaren Einfluß<br />

auf den <strong>Wille</strong>n noch mehr unterworfen: doch<br />

giebt es noch ein schmerz- <strong>und</strong> wollustloses Tasten.<br />

Gerüche aber sind immer angenehm oder unangenehm:<br />

Geschmäcke noch mehr. <strong>Die</strong> beiden letzteren<br />

Sinne sind <strong>als</strong>o am meisten mit dem <strong>Wille</strong>n inquinirt:<br />

daher sind sie immer die unedelsten <strong>und</strong> von Kant die<br />

subjektiven Sinne genannt worden. <strong>Die</strong> Freude über<br />

das Licht ist <strong>als</strong>o in der That nur die Freude über die<br />

objektive Möglichkeit der reinsten <strong>und</strong> vollkommensten<br />

anschaulichen Erkenntnißweise <strong>und</strong> <strong>als</strong> solche<br />

daraus abzuleiten, daß das reine von allem Wollen<br />

befreite <strong>und</strong> entledigte Erkennen höchst erfreulich ist<br />

<strong>und</strong> schon <strong>als</strong> solches einen großen Antheil am ästhetischen<br />

Genüsse hat. – Aus dieser Ansicht des Lichtes<br />

ist wieder die unglaublich große Schönheit abzuleiten,<br />

die wir der Abspiegelung der Objekte im Wasser<br />

zuerkennen, jene leichteste, schnellste, feinste Art der<br />

Einwirkung von Körpern auf einander, sie, der wir<br />

auch die bei weitem vollkommenste <strong>und</strong> reinste unserer<br />

Wahrnehmungen verdanken: die Einwirkung mittelst<br />

zurückgeworfener Lichtstrahlen: diese wird uns<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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