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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64352 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1277<br />

chen sind bekannt. Ihre Unrichtigkeit nachzuweisen<br />

halte ich für überflüssig; da Jeder, welcher gegebene<br />

Fälle des Lächerlichen auf sie zurückzuführen versucht,<br />

bei den allermeisten die Ueberzeugung von<br />

ihrer Unzulänglichkeit sofort erhalten wird.<br />

Meiner im ersten Bande ausgeführten Erklärung<br />

zufolge ist der Ursprung des Lächerlichen allemal die<br />

paradoxe <strong>und</strong> daher unerwartete Subsumtion eines<br />

Gegenstandes unter einen ihm übrigens heterogenen<br />

Begriff, <strong>und</strong> bezeichnet demgemäß das Phänomen des<br />

Lachens allemal die plötzliche Wahrnehmung einer<br />

Inkongruenz zwischen einem solchen Begriff <strong>und</strong> dem<br />

durch denselben gedachten realen Gegenstand, <strong>als</strong>o<br />

zwischen dem Abstrakten <strong>und</strong> dem Anschaulichen. Je<br />

größer <strong>und</strong> unerwarteter, in der Auffassung des Lachenden,<br />

diese Inkongruenz ist, desto heftiger wird<br />

sein Lachen ausfallen. Demnach muß bei Allem, was<br />

Lachen erregt, allemal nachzuweisen seyn ein Begriff<br />

<strong>und</strong> ein Einzelnes, <strong>als</strong>o ein Ding oder ein Vorgang,<br />

welcher zwar unter jenen Begriff sich subsumiren,<br />

mithin durch ihn sich denken läßt, jedoch in anderer<br />

<strong>und</strong> vorwaltender Beziehung gar nicht darunter gehört,<br />

sondern sich von Allem, was sonst durch jenen<br />

Begriff gedacht wird, auffallend unterscheidet. Wenn,<br />

wie zumal bei Witzworten oft der Fall ist, statt eines<br />

solchen anschaulichen Realen, ein dem hohem oder<br />

Gattungsbegriff untergeordneter Artbegriff auftritt; so<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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