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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64353 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1278<br />

wird er doch das Lachen erst dadurch erregen, daß die<br />

Phantasie ihn realisirt, d.h. ihn durch einen anschaulichen<br />

Repräsentanten vertreten läßt, <strong>und</strong> so der Konflikt<br />

zwischen dem Gedachten <strong>und</strong> dem Angeschauten<br />

Statt findet. Ja, man kann, wenn man die Sache recht<br />

explicite erkennen will, jedes Lächerliche zurückführen<br />

auf einen Schluß in der ersten Figur, mit einer unbestrittenen<br />

major <strong>und</strong> einer unerwarteten, gewissermaaßen<br />

nur durch Schikane geltend gemachten<br />

minor; in Folge welcher Verbindung die Konklusion<br />

die Eigenschaft des Lächerlichen an sich hat.<br />

Ich habe, im ersten Bande, für überflüssig gehalten,<br />

diese Theorie an Beispielen zu erläutern; da Jeder<br />

dies, durch ein wenig Nachdenken über ihm erinnerliche<br />

Fälle des Lächerlichen, leicht selbst leisten kann.<br />

Um jedoch auch der Geistesträgheit derjenigen Leser,<br />

die durchaus im passiven Zustand verharren wollen,<br />

zu Hülfe zu kommen, will ich mich hier dazu bequemen.<br />

Sogar will ich, in dieser dritten Auflage, die Beispiele<br />

vermehren <strong>und</strong> anhäufen; damit es unbestritten<br />

sei, daß hier, nach so vielen fruchtlosen, früheren Versuchen,<br />

die wahre Theorie des Lächerlichen gegeben<br />

<strong>und</strong> das schon vom Cicero aufgestellte, aber auch aufgegebene<br />

Problem definitiv gelöst sei. –<br />

Wenn wir bedenken, daß zu einem Winkel zwei auf<br />

einander treffende Linien erfordert sind, welche, wenn<br />

verlängert, einander schneiden, die Tangente hingegen<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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