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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63959 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 884<br />

seine Gegenstände ihm sich darstellen müssen; nun,<br />

so ist damit gesagt, daß es die Formen seines Erkennens<br />

sind, d.h. die ein für alle Mal festgestellte Art<br />

<strong>und</strong> Weise, wie er diese seine Funktion vollzieht.<br />

Demnach sind »Erkenntnisse a priori« <strong>und</strong> »selbsteigene<br />

Formen des Intellekts« im Gr<strong>und</strong>e nur zwei Ausdrücke<br />

für die selbe Sache, <strong>als</strong>o gewissermaaßen Synonyma.<br />

Von den Lehren der transscendentalen Aesthetik<br />

wüßte ich daher nichts hinwegzunehmen, nur Einiges<br />

hinzuzusetzen. Besonders nämlich ist Kant mit seinen<br />

Gedanken nicht zu Ende gekommen darin, daß er<br />

nicht die ganze Eukleidische Demonstrirmethode verwarf,<br />

nachdem er doch S. 87; v, 120, gesagt hatte,<br />

alle geometrische Erkenntniß habe aus der Anschauung<br />

unmittelbare Evidenz. Es ist höchst merkwürdig,<br />

daß sogar einer seiner Gegner, <strong>und</strong> zwar der scharfsinnigste<br />

derselben, G. E. Schulze (Kritik der theoretischen<br />

Philosophie, 11, 241), den Schluß macht, daß<br />

aus Kants Lehre eine ganz andere Behandlung der<br />

Geometrie hervorgehn würde, <strong>als</strong> die wirklich übliche<br />

ist; wodurch er einen apagogischen Beweis gegen<br />

Kant zu führen vermeint, in der That aber gegen die<br />

Eukleidische Methode den Krieg anfängt, ohne es zu<br />

wissen. Ich berufe mich auf § 15 im ersten Buch gegenwärtiger<br />

Schrift.<br />

Nach der in der transscendentalen Aesthetik gege-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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