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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64527 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1452<br />

macht.<br />

Der hier erörterte, redlicherweise nicht abzuleugnende<br />

Ursprung der Metaphysik aus empirischen Erkenntnißquellen<br />

benimmt ihr freilich die Art apodiktischer<br />

Gewißheit, welche allein durch Erkenntniß a<br />

priori möglich ist: diese bleibt das Eigenthum der<br />

Logik <strong>und</strong> Mathematik, welche Wissenschaften aber<br />

auch eigentlich nur Das lehren, was Jeder schon von<br />

selbst, nur nicht deutlich weiß: höchstens lassen noch<br />

die allerersten Elemente der Naturlehre sich aus der<br />

Erkenntniß a priori ableiten. Durch dieses Eingeständniß<br />

giebt die Metaphysik nur einen alten Anspruch<br />

auf, welcher, dem oben Gesagten zufolge, auf<br />

Mißverständniß beruhte <strong>und</strong> gegen welchen die große<br />

Verschiedenheit <strong>und</strong> Wandelbarkeit der metaphysischen<br />

Systeme, wie auch der sie Stets begleitende<br />

Skepticismus jederzeit gezeugt hat. Gegen ihre Möglichkeit<br />

überhaupt kann jedoch diese Wandelbarkeit<br />

nicht geltend gemacht werden; da dieselbe eben so<br />

sehr alle Zweige der Naturwissenschaft, Chemie, Physik,<br />

Geologie, Zoologie u.s.f. trifft, <strong>und</strong> sogar die Geschichte<br />

nicht damit verschont geblieben ist. Wann<br />

aber ein Mal ein, soweit die Schranken des menschlichen<br />

Intellekts es zulassen, richtiges System der Metaphysik<br />

gef<strong>und</strong>en seyn wird; so wird ihm die Unwandelbarkeit<br />

einer a priori erkannten Wissenschaft doch<br />

zukommen: weil sein F<strong>und</strong>ament nur die Erfahrung<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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