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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63175 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 100<br />

hütet. Sollte ich aber die Gestalt jenes Satzes angeben,<br />

an deren Leitfaden Fichte das Nicht-Ich aus dem<br />

Ich hervorgehn läßt, wie aus der Spinne ihr Gewebe;<br />

so finde ich, daß es der Satz vom Gr<strong>und</strong>e des Seyns<br />

im Raum ist: denn nur auf diesen bezogen erhalten<br />

jene quaalvollen Deduktionen der Art <strong>und</strong> Weise wie<br />

das Ich das Nicht-Ich aus sich producirt <strong>und</strong> fabricirt,<br />

welche den Inhalt des sinnlosesten <strong>und</strong> bloß dadurch<br />

langweiligsten Buchs, das je geschrieben, ausmachen,<br />

doch eine Art von Sinn <strong>und</strong> Bedeutung. – <strong>Die</strong>se Fichte'sche<br />

Philosophie, sonst nicht ein Mal der Erwähnung<br />

werth, ist uns <strong>als</strong>o nur interessant <strong>als</strong> der spät<br />

erschienene eigentliche Gegensatz des uralten Materialismus,<br />

welcher das konsequenteste Ausgehn vom<br />

Objekt war, wie jene das vom Subjekt. Wie der Materialismus<br />

übersah, daß er mit dem einfachsten Objekt<br />

schon sofort auch das Subjekt gesetzt hatte; so übersah<br />

Fichte, daß er mit dem Subjekt (er mochte es nun<br />

tituliren, wie er wollte) nicht nur auch schon das Objekt<br />

gesetzt hatte, weil kein Subjekt ohne solches<br />

denkbar ist; sondern er übersah auch dieses, daß alle<br />

Ableitung a priori, ja alle Beweisführung überhaupt,<br />

sich auf eine Nothwendigkeit stützt, alle Nothwendigkeit<br />

aber ganz allein auf den Satz vom Gr<strong>und</strong>; weil<br />

nothwendig seyn <strong>und</strong> aus gegebenem Gr<strong>und</strong>e folgen –<br />

Wechselbegriffe sind13, daß der Satz vom Gr<strong>und</strong>e<br />

aber nichts Anderes <strong>als</strong> die allgemeine Form des Ob-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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