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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63296 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 221<br />

davon weiß, findet seine Stelle in der Physiologie, die<br />

schon der ätiologischen Naturwissenschaft angehört.<br />

Zu dieser neigt sich auch schon die der Hauptsache<br />

nach zur Morphologie gehörende Mineralogie hin, besonders<br />

da, wo sie Geologie wird. Eigentliche Aetiologie<br />

sind nun alle die Zweige der Naturwissenschaft,<br />

welchen die Erkenntniß der Ursache <strong>und</strong> Wirkung<br />

überall die Hauptsache ist: diese lehren, wie, gemäß<br />

einer unfehlbaren Regel, auf einen Zustand der Materie<br />

nothwendig ein bestimmter anderer folgt; wie eine<br />

bestimmte Veränderung nothwendig eine andere, bestimmte,<br />

bedingt <strong>und</strong> herbeiführt: welche Nachweisung<br />

Erklärung genannt wird. Hier finden wir nun<br />

hauptsächlich Mechanik, Physik, Chemie, Physiologie.<br />

Wenn wir uns aber ihrer Belehrung hingeben, so<br />

werden wir bald gewahr, daß die Auskunft, welche<br />

wir hauptsächlich suchen, uns von der Aetiologie so<br />

wenig, <strong>als</strong> von der Morphologie zu Theil wird. <strong>Die</strong>se<br />

letztere führt uns unzählige, unendlich mannigfaltige<br />

<strong>und</strong> doch durch eine unverkennbare Familienähnlichkeit<br />

verwandte Gestalten vor, für uns <strong>Vorstellung</strong>en,<br />

die auf diesem Wege uns ewig fremd bleiben <strong>und</strong>,<br />

wenn bloß so betrachtet, gleich unverstandenen Hieroglyphen<br />

vor uns stehn. – <strong>Die</strong> Aetiologie hingegen<br />

lehrt uns, daß, nach dem Gesetze von Ursache <strong>und</strong><br />

Wirkung, dieser bestimmte Zustand der Materie jenen<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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