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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63612 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 537<br />

ques) durch die Nebenschwingungen. <strong>Die</strong>ses ist nun<br />

dem analog, daß die gesammten Körper <strong>und</strong> Organisationen<br />

der Natur angesehn werden müssen <strong>als</strong> entstanden<br />

durch die stufenweise Entwickelung aus der<br />

Masse des Planeten: diese ist, wie ihr Träger, so ihre<br />

Quelle: <strong>und</strong> das selbe Verhältniß haben die hohem<br />

Töne zum Gr<strong>und</strong>baß. – <strong>Die</strong> Tiefe hat eine Gränze,<br />

über welche hinaus kein Ton mehr hörbar ist: dies<br />

entspricht dem, daß keine Materie ohne Form <strong>und</strong><br />

Qualität wahrnehmbar ist, d.h. ohne Aeußerung einer<br />

nicht weiter erklärbaren Kraft, in der eben sich eine<br />

Idee ausspricht, <strong>und</strong> allgemeiner, daß keine Materie<br />

ganz willenlos seyn kann: <strong>als</strong>o wie vom Ton <strong>als</strong> solchem<br />

ein gewisser Grad der Höhe unzertrennlich ist,<br />

so von der Materie ein gewisser Grad der <strong>Wille</strong>nsäußerung.<br />

– Der Gr<strong>und</strong>baß ist uns <strong>als</strong>o in der Harmonie,<br />

was in der <strong>Welt</strong> die unorganische Natur, die roheste<br />

Masse, auf der Alles ruht <strong>und</strong> aus der sich Alles erhebt<br />

<strong>und</strong> entwickelt. – Nun ferner in den gesammten<br />

die Harmonie hervorbringenden Ripienstimmen, zwischen<br />

dem Basse <strong>und</strong> der leitenden, die Melodie singenden<br />

Stimme, erkenne ich die gesammte Stufenfolge<br />

der Ideen wieder, in denen der <strong>Wille</strong> sich objektivirt.<br />

<strong>Die</strong> dem Baß näher stehenden sind die niedrigeren<br />

jener Stufen, die noch unorganischen, aber schon<br />

mehrfach sich äußernden Körper: die höher liegenden<br />

repräsentiren mir die Pflanzen- <strong>und</strong> die Thierwelt. –<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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