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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63165 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 90<br />

de, in irgend einer Gestalt, <strong>als</strong> Organen; das andere<br />

ihr besonderes Objekt, <strong>als</strong> Problem. So hat z.B. die<br />

Geometrie den Raum <strong>als</strong> Problem; den Gr<strong>und</strong> des<br />

Seyns in ihm <strong>als</strong> Organen: die Arithmetik hat die Zeit<br />

<strong>als</strong> Problem, <strong>und</strong> den Gr<strong>und</strong> des Seyns in ihr <strong>als</strong> Organen:<br />

die Logik hat die Verbindungen der Begriffe<br />

<strong>als</strong> solche zum Problem, den Gr<strong>und</strong> des Erkennens<br />

zum Organen: die Geschichte hat die geschehenen<br />

Thaten der Menschen im Großen <strong>und</strong> in Masse zum<br />

Problem, das Gesetz der Motivation <strong>als</strong> Organen: die<br />

Naturwissenschaft nun hat die Materie <strong>als</strong> Problem<br />

<strong>und</strong> das Gesetz der Kausalität <strong>als</strong> Organen: ihr Ziel<br />

<strong>und</strong> Zweck demnach ist, am Leitfaden der Kausalität,<br />

alle möglichen Zustände der Materie auf einander <strong>und</strong><br />

zuletzt auf einen zurückzuführen, <strong>und</strong> wieder aus einander<br />

<strong>und</strong> zuletzt aus einem abzuleiten. Zwei Zustände<br />

stehn sich daher in ihr <strong>als</strong> Extreme entgegen: der<br />

Zustand der Materie, wo sie am wenigsten, <strong>und</strong> der,<br />

wo sie am meisten unmittelbares Objekt des Subjekts<br />

ist: d.h. die todteste, roheste Materie, der erste Gr<strong>und</strong>stoff,<br />

<strong>und</strong> dann der menschliche Organismus. Den ersten<br />

sucht die Naturwissenschaft <strong>als</strong> Chemie, den<br />

zweiten <strong>als</strong> Physiologie. Aber bis jetzt sind beide Extreme<br />

unerreicht, <strong>und</strong> bloß zwischen beiden ist Einiges<br />

gewonnen. Auch ist die Aussicht ziemlich hoffnungslos.<br />

<strong>Die</strong> Chemiker, unter der Voraussetzung,<br />

daß die qualitative Theilung der Materie nicht wie die<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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