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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64511 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1436<br />

den rechten Anknüpfungspunkt meiner Philosophie an<br />

die Kantische nachzuweisen, das zweite Buch anticipirend,<br />

hervorheben, daß Kant, in seiner schönen Erklärung<br />

des Zusammenbestehns der Freiheit mit der<br />

Nothwendigkeit (Kritik der reinen Vernunft, erste<br />

Auflage, S. 532-554, <strong>und</strong> Kritik der praktischen Vernunft,<br />

S. 224-231 der Rosenkranzischen Ausgabe)<br />

darthut, wie eine <strong>und</strong> die selbe Handlung einerseits<br />

aus dem Charakter des Menschen, dem Einfluß, den<br />

er im Lebenslauf erlitten, <strong>und</strong> den jetzt ihm vorliegenden<br />

Motiven, <strong>als</strong> nothwendig eintretend, vollkommen<br />

erklärbar sei, dabei aber andererseits doch <strong>als</strong> das<br />

Werk seines freien <strong>Wille</strong>ns angesehn werden müsse:<br />

<strong>und</strong> in gleichem Sinne sagt er, § 53 der Prolegomena:<br />

»Zwar wird aller Verknüpfung der Ursache <strong>und</strong> Wirkung<br />

in der Sinnenwelt Naturnothwendigkeit anhangen,<br />

dagegen doch derjenigen Ursache, die selbst<br />

keine Erscheinung ist (obzwar ihr zum Gr<strong>und</strong>e liegt),<br />

Freiheit zugestanden, Natur <strong>als</strong>o <strong>und</strong> Freiheit eben<br />

dem selben Dinge, aber in verschiedener Beziehung,<br />

ein Mal <strong>als</strong> Erscheinung, das andere Mal <strong>als</strong> einem<br />

Dinge an sich selbst, ohne Widerspruch beigelegt<br />

werden können.« Was nun <strong>als</strong>o Kant von der Erscheinung<br />

des Menschen <strong>und</strong> seines Thuns lehrt, das dehnt<br />

meine Lehre auf alle Erscheinungen in der Natur aus,<br />

indem sie ihnen den <strong>Wille</strong>n <strong>als</strong> Ding an sich zum<br />

Gr<strong>und</strong>e legt. <strong>Die</strong>s Verfahren rechtfertigt sich zunächst<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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