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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63421 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 346<br />

anpaßt. – Etwas jenem Einfluß äußerer Umstände auf<br />

den im Wesentlichen durch den Charakter bestimmten<br />

Lebenslauf Analoges haben wir nun anzunehmen,<br />

wenn wir uns denken wollen, wie der <strong>Wille</strong>, im ursprünglichen<br />

Akt seiner Objektivation, die verschiedenen<br />

Ideen bestimmt, in denen er sich objektivirt,<br />

d.h. die verschiedenen Gestalten von Naturwesen aller<br />

Art, in welche er seine Objektivation vertheilt <strong>und</strong> die<br />

deswegen nothwendig eine Beziehung zu einander in<br />

der Erscheinung haben müssen. Wir müssen annehmen,<br />

daß zwischen allen jenen Erscheinungen des<br />

einen <strong>Wille</strong>ns ein allgemeines gegenseitiges sich Anpassen<br />

<strong>und</strong> Bequemen zu einander Statt fand, wobei<br />

aber, wie wir bald deutlicher sehn werden, alle Zeitbestimmung<br />

auszulassen ist, da die Idee außer der<br />

Zeit liegt. Demnach mußte jede Erscheinung sich den<br />

Umgebungen, in die sie eintrat, anpassen, diese aber<br />

wieder auch jener, wenn solche gleich in der Zeit eine<br />

viel spätere Stelle einnimmt; <strong>und</strong> überall sehn wir diesen<br />

consensus naturae. Angemessen darum ist jede<br />

Pflanze ihrem Boden <strong>und</strong> Himmelsstrich, jedes Thier<br />

seinem Element <strong>und</strong> der Beute, die seine Nahrung<br />

werden soll, ist auch irgendwie einigermaaßen geschützt<br />

gegen seinen natürlichen Verfolger; angemessen<br />

ist das Auge dem Licht <strong>und</strong> seiner Brechbarkeit,<br />

die Lunge <strong>und</strong> das Blut der Luft, die Schwimmblase<br />

dem Wasser, das Auge des Seeh<strong>und</strong>es dem Wechsel<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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