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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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65253 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 2178<br />

Wenn wir nun, vom Standpunkte dieser letzten Betrachtung<br />

aus, in das Gewühl des Lebens hineinschauen,<br />

erblicken wir Alle mit der Noth <strong>und</strong> Plage<br />

desselben beschäftigt, alle Kräfte anstrengend, die<br />

endlosen Bedürfnisse zu befriedigen <strong>und</strong> das vielgestaltete<br />

Leiden abzuwehren, ohne jedoch etwas Anderes<br />

dafür hoffen zu dürfen, <strong>als</strong> eben die Erhaltung dieses<br />

geplagten, individuellen Daseyns, eine kurze<br />

Spanne Zeit hindurch. Dazwischen aber, mitten in<br />

dem Getümmel, sehn wir die Blicke zweier Liebenden<br />

sich sehnsüchtig begegnen; – jedoch warum so heimlich,<br />

furchtsam <strong>und</strong> verstohlen? – Weil diese Liebenden<br />

die Verräther sind, welche heimlich danach trachten,<br />

die ganze Noth <strong>und</strong> Plackerei zu perpetuiren, die<br />

sonst ein baldiges Ende erreichen würde, welches sie<br />

vereiteln wollen, wie ihres Gleichen es früher vereitelt<br />

haben. – <strong>Die</strong>se Betrachtung greift nun schon in das<br />

folgende Kapitel hinüber.<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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