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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63328 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 253<br />

§ 23<br />

Der <strong>Wille</strong> <strong>als</strong> Ding an sich ist von seiner Erscheinung<br />

gänzlich verschieden <strong>und</strong> völlig frei von allen<br />

Formen derselben, in welche er eben erst eingeht,<br />

indem er erscheint, die daher nur seine Objektität betreffen,<br />

ihm selbst fremd sind. Schon die allgemeinste<br />

Form aller <strong>Vorstellung</strong>, die des Objekts für ein Subjekt,<br />

trifft ihn nicht; noch weniger die dieser untergeordneten,<br />

welche insgesammt ihren gemeinschaftlichen<br />

Ausdruck im Satz vom Gr<strong>und</strong>e haben, wohin bekanntlich<br />

auch Zeit <strong>und</strong> Raum gehören, <strong>und</strong> folglich<br />

auch die durch diese allein bestehende <strong>und</strong> möglich<br />

gewordene Vielheit. In dieser letztern Hinsicht werde<br />

ich, mit einem aus der alten eigentlichen Scholastik<br />

entlehnten Ausdruck, Zeit <strong>und</strong> Raum das principium<br />

individuationis nennen, welches ich ein für alle Mal<br />

zu merken bitte. Denn Zeit <strong>und</strong> Raum allein sind es,<br />

mittelst welcher das dem Wesen <strong>und</strong> dem Begriff<br />

nach Gleiche <strong>und</strong> Eine doch <strong>als</strong> verschieden, <strong>als</strong> Vielheit<br />

neben <strong>und</strong> nach einander erscheint: sie sind folglich<br />

das principium individuationis, der Gegenstand<br />

so vieler Grübeleien <strong>und</strong> Streitigkeiten der Scholastiker,<br />

welche man im Suarez (Disp5, sect.3) beisammen<br />

findet. – Der <strong>Wille</strong> <strong>als</strong> Ding an sich liegt, dem<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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