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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64359 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1284<br />

<strong>und</strong> gar noch zu übersetzen ist in diesem glatt gekämmten<br />

Zeitalter schlechterdings unzulässig: man<br />

findet sie in Shenstone's Poëtical works, überschrieben<br />

Inscription. <strong>Die</strong> Aequivoken gehn bisweilen in<br />

das bloße Wortspiel über, von welchem im Text das<br />

Nöthige gesagt worden.<br />

Auch wider die Absicht kann die jedem Lächerlichen<br />

zum Gr<strong>und</strong>e liegende Subsumtion des in einer<br />

Hinsicht Heterogenen unter einen ihm übrigens angemessenen<br />

Begriff Statt finden: z.B. einer der freien<br />

Neger in Nordamerika, welche sich bemühen, in allen<br />

Stücken den Weißen nachzuahmen, hat ganz kürzlich<br />

seinem gestorbenen Kinde ein Epitaphium gesetzt,<br />

welches anhebt: »Liebliche, früh gebrochene Lilie«. –<br />

Wird hingegen, mit plumper Absichtlichkeit, ein Reales<br />

<strong>und</strong> Anschauliches geradezu unter den Begriff seines<br />

Gegentheils gebracht; so entsteht die platte, gemeine<br />

Ironie. Z.B. wenn bei starkem Regen gesagt<br />

wird: »das ist heute ein angenehmes Wetter«; – oder,<br />

von einer häßlichen Braut: »der hat sich ein schönes<br />

Schätzchen ausgesucht«; – oder von einem Spitzbuben:<br />

»dieser Ehrenmann«; u. dgl. m. Nur Kinder <strong>und</strong><br />

Leute ohne alle Bildung werden über so etwas lachen:<br />

denn hier ist die Inkongruenz zwischen dem Gedachten<br />

<strong>und</strong> dem Angeschauten eine totale. Doch tritt,<br />

eben bei dieser plumpen Uebertreibung in der Bewerkstelligung<br />

des Lächerlichen, der Gr<strong>und</strong>charakter<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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