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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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65296 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 2221<br />

mich in die Monadologie, prästabilirte Harmonie <strong>und</strong><br />

identitas indiscernibilium eigentlich hineinzudenken,<br />

mir nie hat gelingen wollen. Seine Nouveaux essays<br />

sur l'entendement aber sind bloß ein Excerpt, mit<br />

ausführlicher, auf Berichtigung abgesehener, jedoch<br />

schwacher Kritik des mit Recht weltberühmten Werkes<br />

Locke's, welchem er hier mit eben so wenig<br />

Glück sich entgegenstellt, wie, durch sein gegen das<br />

Gravitationssystem gerichtetes Tentamen de motuum<br />

coelestium causis, dem Neuton. Gegen diese Leibnitz-Wolfische<br />

Philosophie ist die Kritik der reinen<br />

Vernunft ganz speciell gerichtet <strong>und</strong> hat zu ihr ein polemisches,<br />

ja, vernichtendes Verhältniß; wie zu Locke<br />

<strong>und</strong> Hume das der Fortsetzung <strong>und</strong> Weiterbildung.<br />

Daß heut zu Tage die Philosophieprofessoren allseitig<br />

bemüht sind, den Leibnitz, mit seinen Flausen, wieder<br />

auf die Beine zu bringen, ja, zu verherrlichen, <strong>und</strong> andererseits<br />

Kanten möglichst gering zu schätzen <strong>und</strong><br />

bei Seite zu schieben, hat seinen guten Gr<strong>und</strong> im primum<br />

vivere: die Kritik der reinen Vernunft läßt nämlich<br />

nicht zu, daß man Jüdische Mythologie für Philosophie<br />

ausgebe, noch auch, daß man, ohne Umstände,<br />

von der »Seele« <strong>als</strong> einer gegebenen Realität, einer<br />

wohlbekannten <strong>und</strong> gut ackreditirten Person, rede,<br />

ohne Rechenschaft zu geben, wie man denn zu diesem<br />

Begriff gekommen sei <strong>und</strong> welche Berechtigung man<br />

habe, ihn wissenschaftlich zu gebrauchen. Aber pri-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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