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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64107 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1032<br />

haupten eben, das Daseyn Gottes verstände sich von<br />

selbst. – So! nachdem die alte <strong>Welt</strong>, auf Kosten ihres<br />

Gewissens, W<strong>und</strong>er gethan hat, es zu beweisen, <strong>und</strong><br />

die neue <strong>Welt</strong>, auf Kosten ihres Verstandes, ontologische,<br />

kosmologische <strong>und</strong> physikotheologische Beweise<br />

ins Feld gestellt hat, – versteht es sich bei den Herren<br />

von selbst. Und aus diesem sich von selbst verstehenden<br />

Gott erklären sie sodann die <strong>Welt</strong>: das ist ihre<br />

Philosophie.<br />

Bis auf Kant stand ein wirkliches Dilemma fest<br />

zwischen Materialismus <strong>und</strong> Theismus, d.h. zwischen<br />

der Annahme, daß ein blinder Zufall, oder daß eine<br />

von außen ordnende Intelligenz nach Zwecken <strong>und</strong><br />

Begriffen, die <strong>Welt</strong> zu Stande gebracht hätte, neque<br />

dabatur tertium. Daher war Atheismus <strong>und</strong> Materialismus<br />

das Selbe: daher der Zweifel, ob es wohl einen<br />

Atheisten geben könne, d.h. einen Menschen, der<br />

wirklich die so überschwänglich zweckmäßige Anordnung<br />

der Natur, zumal der organischen, dem blinden<br />

Zufall zutrauen könne: man sehe z.B. Bacon's essays<br />

(sermones fideles), essay 16, on Atheism. In der<br />

Meinung des großen Haufens <strong>und</strong> der Engländer, welche<br />

in solchen Dingen gänzlich zum großen Haufen<br />

(mob) gehören, steht es noch so, sogar bei ihren berühmtesten<br />

Gelehrten: man sehe nur des R. Owen Ostéologie<br />

comparée, von 1855, préface p. 11, 12, wo<br />

er noch immer vor dem alten Dilemma steht zwischen<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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