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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64518 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1443<br />

7 des ersten Bandes auseinandergesetzt <strong>und</strong> daselbst<br />

dargethan worden, daß nichts täppischer seyn kann,<br />

<strong>als</strong> daß man, nach Weise aller Materialisten, das Objektive<br />

unbesehen <strong>als</strong> schlechthin gegeben nimmt, um<br />

aus ihm Alles abzuleiten, ohne irgend das Subjektive<br />

zu berücksichtigen, mittelst dessen, ja in welchem, allein<br />

doch jenes dasteht. Proben dieses Verfahrens liefert<br />

zu allernächst unser heutiger Mode-Materialismus,<br />

der eben dadurch eine rechte Barbiergesellen<strong>und</strong><br />

Apotheker-Lehrlings-Philosophie geworden ist.<br />

Ihm, in seiner Unschuld, ist die unbedenklich <strong>als</strong> absolut<br />

real genommene Materie das Ding an sich, <strong>und</strong><br />

Stoßkraft die einzige Fähigkeit eines Dinges an sich,<br />

indem alle andern Qualitäten nur Erscheinungen<br />

derselben seyn können.<br />

Mit dem Naturalismus, oder der rein physikalischen<br />

Betrachtungsart, wird man demnach nie ausreichen:<br />

sie gleicht einem Rechnungsexempel, welches<br />

nimmermehr aufgeht. End- <strong>und</strong> anfangslose Kausalreihen,<br />

unerforschliche Gr<strong>und</strong>kräfte, unendlicher<br />

Raum, anfangslose Zeit, endlose Theilbarkeit der Materie,<br />

<strong>und</strong> dies Alles noch bedingt durch ein erkennendes<br />

Gehirn, in welchem allein es dasteht, so gut wie<br />

der Traum, <strong>und</strong> ohne welches es verschwindet, – machen<br />

das Labyrinth aus, in welchem sie uns unaufhörlich<br />

herumführt. <strong>Die</strong> Höhe, zu welcher in unsern Zeiten<br />

die Naturwissenschaften gestiegen sind, stellt in<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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