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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64289 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1214<br />

Zweite Hälfte.<br />

<strong>Die</strong> Lehre von der abstrakten <strong>Vorstellung</strong>, oder<br />

dem Denken.<br />

Kapitel 5. 3<br />

Vom vernunftlosen Intellekt<br />

Eine vollkommene Kenntniß des Bewußtseyns der<br />

Thiere müßte möglich seyn; sofern wir es durch bloße<br />

Wegnahme gewisser Eigenschaften des unserigen<br />

konstruiren können. Jedoch greift in dasselbe andererseits<br />

der Instinkt ein, welcher in allen Thieren entwikkelter,<br />

<strong>als</strong> im Menschen ist, <strong>und</strong> in einigen bis zum<br />

Kunsttriebe geht.<br />

<strong>Die</strong> Thiere haben Verstand, ohne Vernunft zu<br />

haben, mithin anschauliche, aber keine abstrakte Erkenntniß:<br />

sie apprehendiren richtig, fassen auch den<br />

unmittelbaren Kausalzusammenhang auf, die obern<br />

Thiere selbst durch mehrere Glieder seiner Kette; jedoch<br />

denken sie eigentlich nicht. Denn ihnen mangeln<br />

die Begriffe, d.h. die abstrakten <strong>Vorstellung</strong>en. Hievon<br />

aber ist die nächste Folge der Mangel eines eigentlichen<br />

Gedächtnisses, welchem selbst die klügsten<br />

Thiere noch unterliegen, <strong>und</strong> dieser eben begründet<br />

hauptsächlich den Unterschied zwischen ihrem<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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