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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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65409 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 2334<br />

Kapitel 50.<br />

Epiphilosophie<br />

Am Schlusse meiner Darstellung mögen einige Betrachtungen<br />

über meine Philosophie selbst ihre Stelle<br />

finden. – <strong>Die</strong>selbe maaßt sich, wie schon gesagt, nicht<br />

an, das Daseyn der <strong>Welt</strong> aus seinen letzten Gründen<br />

zu erklären: vielmehr bleibt sie bei dem Thatsächlichen<br />

der äußern <strong>und</strong> Innern Erfahrung, wie sie Jedem<br />

zugänglich sind, stehn, <strong>und</strong> weist den wahren <strong>und</strong><br />

tiefsten Zusammenhang derselben nach, ohne jedoch<br />

eigentlich darüber hinauszugehn zu irgend außerweltlichen<br />

Dingen <strong>und</strong> deren Verhältnissen zur <strong>Welt</strong>. Sie<br />

macht demnach keine Schlüsse auf das jenseit aller<br />

möglichen Erfahrung Vorhandene, sondern liefert<br />

bloß die Auslegung des in der Außenwelt <strong>und</strong> dem<br />

Selbstbewußtseyn Gegebenen, begnügt sich <strong>als</strong>o<br />

damit, das Wesen der <strong>Welt</strong>, seinem Innern Zusammenhange<br />

mit sich selbst nach, zu begreifen. Sie ist<br />

folglich immanent, im Kantischen Sinne des Worts.<br />

Eben deshalb aber läßt sie noch viele Fragen übrig,<br />

nämlich warum das thatsächlich Nachgewiesene so<br />

<strong>und</strong> nicht anders sei, u.s.w. Allein alle solche Fragen,<br />

oder vielmehr die Antworten darauf, sind eigentlich<br />

transscendent, d.h. sie lassen sich mittelst der Formen<br />

<strong>und</strong> Funktionen unsers Intellekts nicht denken, gehn<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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