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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64680 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1605<br />

Gegensatz, in welchem er Beide gegen einander nachweist,<br />

entspricht dem, welcher bei mir zwischen <strong>Wille</strong>n<br />

<strong>und</strong> Intellekt vorliegt. Er geht dabei, <strong>als</strong> Anatom<br />

<strong>und</strong> Physiolog, vom Objektiven, d.h. vom Bewußtseyn<br />

anderer Dinge, aus; ich, <strong>als</strong> Philosoph, vom Subjektiven,<br />

dem Selbstbewußtseyn: <strong>und</strong> da ist es nun<br />

eine Freude zu sehn, wie wir, gleich den zwei Stimmen<br />

im Duetto, in Harmonie mit einander fortschreiten,<br />

obgleich Jeder etwas Anderes vernehmen läßt.<br />

Daher lese, wer mich verstehn will, ihn; <strong>und</strong> wer ihn<br />

gründlicher verstehn will, <strong>als</strong> er sich selbst verstand,<br />

lese mich. Da zeigt uns Bichat, im Artikel 4, daß das<br />

organische Leben früher anfängt <strong>und</strong> später erlischt<br />

<strong>als</strong> das animale, folglich, da dieses auch im Schlafe<br />

feiert, beinahe eine doppelt so lange Dauer hat; dann,<br />

im Artikel 8 <strong>und</strong> 9, daß das organische Leben Alles<br />

sogleich <strong>und</strong> von selbst vollkommen leistet, das animale<br />

hingegen einer langen Uebung <strong>und</strong> Erziehung<br />

bedarf. Aber am interessantesten ist er im sechsten<br />

Artikel, wo er darthut, daß das animale Leben gänzlich<br />

auf die intellektuellen Operationen beschränkt ist,<br />

daher kalt <strong>und</strong> antheilslos vor sich geht, während die<br />

Affekte <strong>und</strong> Leidenschaften ihren Sitz im organischen<br />

Leben haben, wenn gleich die Anlässe dazu im<br />

animalen, d.i. cerebralen Leben liegen: hier hat er<br />

zehn köstliche Seiten, die ich ganz abschreiben mochte.<br />

S. 50 sagt er: Il est sans doute étonnant, que les<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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