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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63454 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 379<br />

der Ursachen <strong>und</strong> Wirkungen. Das reine Subjekt der<br />

Erkenntniß <strong>und</strong> sein Korrelat, die Idee, sind aus allen<br />

jenen Formen des Satzes vom Gr<strong>und</strong>e herausgetreten:<br />

die Zeit, der Ort, das Individuum, welches erkennt,<br />

<strong>und</strong> das Individuum, welches erkannt wird, haben für<br />

sie keine Bedeutung. Allererst indem auf die beschriebene<br />

Weise ein erkennendes Individuum sich zum reinen<br />

Subjekt des Erkennens <strong>und</strong> eben damit das betrachtete<br />

Objekt zur Idee erhebt, tritt die <strong>Welt</strong> <strong>als</strong><br />

<strong>Vorstellung</strong> gänzlich <strong>und</strong> rein hervor, <strong>und</strong> geschieht<br />

die vollkommene Objektivation des <strong>Wille</strong>ns, da allein<br />

die Idee seine adäquate Objektität ist. <strong>Die</strong>se schließt<br />

Objekt <strong>und</strong> Subjekt auf gleiche Weise in sich, da solche<br />

ihre einzige Form sind: in ihr halten sich aber<br />

Beide ganz das Gleichgewicht: <strong>und</strong> wie das Objekt<br />

auch hier nichts <strong>als</strong> die <strong>Vorstellung</strong> des Subjekts ist,<br />

so ist auch das Subjekt, indem es im angeschauten<br />

Gegenstand ganz aufgeht, dieser Gegenstand selbst<br />

geworden, indem das ganze Bewußtsein nichts mehr<br />

ist, <strong>als</strong> dessen deutlichstes Bild. <strong>Die</strong>ses Bewußtseyn<br />

eben, indem man sämmtliche Ideen, oder Stufen der<br />

Objektität des <strong>Wille</strong>ns, der Reihe nach, durch dasselbe<br />

durchgehend sich denkt, macht eigentlich die ganze<br />

<strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Vorstellung</strong> aus. <strong>Die</strong> einzelnen Dinge aller<br />

Zeiten <strong>und</strong> Raume sind nichts, <strong>als</strong> die durch den Satz<br />

vom Gr<strong>und</strong> (die Form der Erkenntniß der Individuen<br />

<strong>als</strong> solcher) vervielfältigten <strong>und</strong> dadurch in ihrer rei-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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