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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64631 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1556<br />

Zorns <strong>und</strong> Hasses alter Leute:<br />

The young man' s wrath is like light straw on fire;<br />

But like red-hot steel is the old man's ire.<br />

(Old Ballad.)25<br />

Aus allen diesen Betrachtungen wird es dem tiefern<br />

Blicke unverkennbar, daß, während der Intellekt eine<br />

lange Reihe allmäliger Entwickelungen zu durchlaufen<br />

hat, dann aber, wie alles Physische, dem Verfall<br />

entgegengeht, der <strong>Wille</strong> hieran keinen Theil nimmt,<br />

<strong>als</strong> nur sofern er Anfangs mit der Unvollkommenheit<br />

seines Werkzeuges, des Intellekts, <strong>und</strong> zuletzt wieder<br />

mit dessen Abgenutztheit zu kämpfen hat, selbst aber<br />

<strong>als</strong> ein Fertiges auftritt <strong>und</strong> unverändert bleibt, den<br />

Gesetzen der Zeit <strong>und</strong> des Werdens <strong>und</strong> Vergehns in<br />

ihr nicht unterworfen. Hiedurch <strong>als</strong>o giebt er sich <strong>als</strong><br />

das Metaphysische, nicht selbst der Erscheinungswelt<br />

Angehörige, zu erkennen.<br />

9) <strong>Die</strong> allgemein gebrauchten <strong>und</strong> durchgängig sehr<br />

wohl verstandenen Ausdrücke Herz <strong>und</strong> Kopf sind<br />

aus einem richtigen Gefühl des hier in Rede stehenden<br />

f<strong>und</strong>amentalen Unterschiedes entsprungen; daher sie<br />

auch treffend <strong>und</strong> bezeichnend sind <strong>und</strong> in allen Sprachen<br />

sich wiederfinden. Nec cor nec caput habet,<br />

sagt Seneka vom Kaiser Klaudius. (Ludus de morte<br />

Claudii Caesaris, c. 8.) Mit vollem Recht ist das<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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