18.01.2013 Aufrufe

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

63978 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 903<br />

scheint, bereits zu den <strong>Vorstellung</strong>en gehört. Aber<br />

<strong>Die</strong>s einzugestehn verhinderte Kanten seine Furcht<br />

vor dem Berkeleyschen Idealismus.<br />

Als die wesentliche Operation des Verstandes mittelst<br />

seiner zwölf Kategorien wird wiederholentlich<br />

angegeben »die Verbindung des Mannigfaltigen der<br />

Anschauung«: jedoch wird <strong>Die</strong>s nie gehörig erläutert,<br />

noch gezeigt, was denn dieses Mannigfaltige der Anschauung<br />

vor der Verbindung durch den Verstand sei.<br />

Nun aber sind die Zeit <strong>und</strong> der Raum, dieser in allen<br />

seinen drei Dimensionen, Continua, d.h. alle ihre<br />

Theile sind ursprünglich nicht getrennt, sondern verb<strong>und</strong>en.<br />

Sie aber sind die durchgängigen Formen unserer<br />

Anschauung: <strong>als</strong>o erscheint auch Alles, was in<br />

ihnen sich darstellt (gegeben wird), schon ursprünglich<br />

<strong>als</strong> Continuum, d.h. seine Theile treten schon <strong>als</strong><br />

verb<strong>und</strong>en auf <strong>und</strong> bedürfen keiner hinzukommenden<br />

Verbindung des Mannigfaltigen. Wollte man aber<br />

jene Vereinigung des Mannigfaltigen der Anschauung<br />

etwan dahin auslegen, daß ich die verschiedenen Sinneseindrücke<br />

von einem Objekt doch nur auf dieses<br />

eine beziehe, <strong>als</strong>o z.B. eine Glocke anschauend, erkenne,<br />

daß Das, was mein Auge <strong>als</strong> gelb, meine<br />

Hände <strong>als</strong> glatt <strong>und</strong> hart, mein Ohr <strong>als</strong> tönend afficirt,<br />

doch nur ein <strong>und</strong> der selbe Körper sei; so ist dies vielmehr<br />

eine Folge der Erkenntniß a priori vom Kausalnexus<br />

(dieser wirklichen <strong>und</strong> alleinigen Funktion des<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!