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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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65353 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 2278<br />

ist hievon nichts, <strong>als</strong> eben Behauptungen, die man auf<br />

sein Wort zu glauben hat: folglich kann er nicht überzeugen.<br />

Der Philosoph hingegen geht aus von dem<br />

Allen Gemeinsamen, von der objektiven. Allen vorliegenden<br />

Erscheinung, <strong>und</strong> von den Thatsachen des<br />

Selbstbewußtseyns, wie sie sich in Jedem vorfinden.<br />

Seine Methode ist daher die Reflexion über alles <strong>Die</strong>ses<br />

<strong>und</strong> die Kombination der darin gegebenen Data:<br />

deswegen kann er überzeugen. Er soll sich daher<br />

hüten, in die Weise der Mystiker zu gerathen <strong>und</strong><br />

etwan, mittelst Behauptung intellektualer Anschauungen,<br />

oder vorgeblicher unmittelbarer Vernunftvernehmungen,<br />

positive Erkenntniß von Dem vorspiegeln zu<br />

wollen, was, aller Erkenntniß ewig unzugänglich,<br />

höchstens durch eine Negation bezeichnet werden<br />

kann. <strong>Die</strong> Philosophie hat ihren Werth <strong>und</strong> ihre<br />

Würde darin, daß sie alle nicht zu begründenden Annahmen<br />

verschmäht <strong>und</strong> in ihre Data nur Das aufnimmt,<br />

was sich in der anschaulich gegebenen Außenwelt,<br />

in den unsern Intellekt konstituirenden Formen<br />

zur Auffassung derselben <strong>und</strong> in dem Allen gemeinsamen<br />

Bewußtsein des eigenen Selbst sicher nachweisen<br />

läßt. <strong>Die</strong>serhalb muß sie Kosmologie bleiben <strong>und</strong><br />

kann nicht Theologie werden. Ihr Thema muß sich auf<br />

die <strong>Welt</strong> beschränken: was diese sei, im tiefsten Innern<br />

sei, allseitig auszusprechen, ist Alles, was sie<br />

redlicherweise leisten kann. – <strong>Die</strong>sem nun entspricht<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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