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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64836 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1761<br />

speciell loben werde) von den Endursachen starken<br />

Gebrauch gemacht habe, ohne sie doch je an die spekulative<br />

Theologie zu knüpfen. – Spinoza endlich<br />

(Eth. I, prop. 36, appendix) legt aufs Deutlichste an<br />

den Tag, daß er die Teleologie mit der Physikotheologie,<br />

gegen welche er sich mit Bitterkeit ausläßt, identificirt,<br />

so sehr, daß er das naturam nihil frustra<br />

agere, erklärt: hoc est, quod in usum hominum non<br />

sit; desgleichen: omnia naturalia tanquam ad suum<br />

utile media considerant, et credunt aliquem alium<br />

esse, qui illa media paraverit; wie auch: hinc statuerunt,<br />

Deos omnia in usum hominum fecisse et dirigere.<br />

Darauf nun stützt er seine Behauptung: naturam<br />

finem nullum sibi praefixum habere et omnes<br />

causas finales nihil, nisi humana esse figmenta. Ihm<br />

war es bloß darum zu thun, dem Theismus den Weg<br />

zu verrennen: <strong>als</strong> die stärkeste Waffe desselben aber<br />

hatte er ganz richtig den physikotheologischen Beweis<br />

erkannt. <strong>Die</strong>sen nun aber wirklich zu widerlegen war<br />

Kanten, <strong>und</strong> dem Stoffe desselben die richtige Auslegung<br />

zu geben mir vorbehalten; wodurch ich dem est<br />

enim verum index sui et f<strong>als</strong>i genügt habe. Spinoza<br />

nun aber wußte sich nicht anders zu helfen, <strong>als</strong> durch<br />

den desperaten Streich, die Teleologie selbst, <strong>als</strong>o die<br />

Zweckmäßigkeit in den Werken der Natur zu leugnen,<br />

eine Behauptung, deren Monstroses Jedem, der die organische<br />

Natur nur irgend genauer kennen gelernt hat,<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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