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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64016 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 941<br />

Nichtseyn ist durchaus unmöglich: <strong>als</strong>o ist es nothwendig.<br />

– Uebrigens ist der Ursprung dieser ganzen<br />

f<strong>als</strong>chen Erklärung des Nothwendigen <strong>und</strong> Zufälligen<br />

schon bei Aristoteles zu finden <strong>und</strong> zwar »De generatione<br />

et corruptione«, Lib. II, c. 9 et 11, wo nämlich<br />

das Nothwendige erklärt wird <strong>als</strong> Das, dessen Nichtseyn<br />

unmöglich ist: ihm steht gegenüber Das, dessen<br />

Seyn unmöglich ist; <strong>und</strong> zwischen diesen Beiden liegt<br />

nun Das, was seyn <strong>und</strong> auch nichtseyn kann, – <strong>als</strong>o<br />

das Entstehende <strong>und</strong> Vergehende, <strong>und</strong> dieses wäre<br />

denn das Zufällige. Nach dem oben Gesagten ist es<br />

klar, daß diese Erklärung, wie so viele des Aristoteles,<br />

entstanden ist aus dem Stehnbleiben bei abstrakten<br />

Begriffen, ohne auf das Konkrete <strong>und</strong> Anschauliche<br />

zurückzugehn, in welchem doch die Quelle aller<br />

abstrakten Begriffe liegt, durch welches sie daher<br />

stets kontrolirt werden müssen. »Etwas, dessen Nichtseyn<br />

unmöglich ist« – läßt sich allenfalls in abstracto<br />

denken; aber gehn wir damit zum Konkreten, Realen,<br />

Anschaulichen, so finden wir nichts, den Gedanken,<br />

auch nur <strong>als</strong> ein Mögliches, zu belegen, – <strong>als</strong> eben nur<br />

die besagte Folge eines gegebenen Gr<strong>und</strong>es, deren<br />

Nothwendigkeit jedoch eine relative <strong>und</strong> bedingte ist.<br />

Ich füge bei dieser Gelegenheit noch einige Bemerkungen<br />

über jene Begriffe der Modalität hinzu. – Da<br />

alle Nothwendigkeit auf dem Satze vom Gr<strong>und</strong>e beruht,<br />

<strong>und</strong> eben deshalb relativ ist; so sind alle apodik-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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