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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63386 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 311<br />

rückgekommen ist, so thun doch auch das Selbe in<br />

unsern Tagen die elektrischen, chemischen <strong>und</strong> mechanischen<br />

Physiologen, welche hartnäckig das ganze<br />

Leben <strong>und</strong> alle Funktionen des Organismus aus der<br />

»Form <strong>und</strong> Mischung« seiner Bestandtheile erklären<br />

wollen. Daß das Ziel der physiologischen Erklärung<br />

die Zurückführung des organischen Lebens auf die<br />

allgemeinen Kräfte, welche die Physik betrachtet, sei,<br />

findet man noch ausgesprochen in Meckels Archiv für<br />

Physiologie, 1820, Bd. 5, S. 185.- Auch Lamarck, in<br />

seiner Philosophie zoologique, Bd. 2, Kap. 3, erklärt<br />

das Leben für eine bloße Wirkung der Wärme <strong>und</strong><br />

Elektricität: le calorique et la matière èlectrique suffisent<br />

parfaitement pour composer ensemble cette<br />

cause essentielle de la vie (S. 16). Danach wären eigentlich<br />

Wärme <strong>und</strong> Elektricität das Ding an sich <strong>und</strong><br />

die Thier- <strong>und</strong> Pflanzenwelt dessen Erscheinung. Das<br />

Absurde dieser Meinung tritt S. 306 ff. jenes Werkes<br />

grell hervor. Es ist allbekannt, daß in neuester Zeit<br />

alle jene so oft explodirten Ansichten mit erneuerter<br />

Dreistigkeit wieder aufgetreten sind. Ihnen liegt, wenn<br />

man es genau betrachtet, zuletzt die Voraussetzung<br />

zum Gr<strong>und</strong>e, daß der Organismus nur ein Aggregat<br />

von Erscheinungen physischer, chemischer <strong>und</strong> mechanischer<br />

Kräfte sei, die hier, zufällig zusammengekommen,<br />

den Organismus zu Stande brächten, <strong>als</strong> ein<br />

Naturspiel ohne weitere Bedeutung. Der Organismus<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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