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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64767 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1692<br />

einandersetzung dieser Lehre findet man in der zweiten<br />

Auflage der Abhandlung über den Satz vom Gr<strong>und</strong>e,<br />

S. 77.) Insofern aber ist die Materie eigentlich<br />

auch nicht Gegenstand, sondern Bedingung der Erfahrung;<br />

wie der reine Verstand selbst, dessen Funktion<br />

sie so weit ist. Daher giebt es von der bloßen Materie<br />

auch nur einen Begriff, keine Anschauung: sie<br />

geht in alle äußere Erfahrung, <strong>als</strong> nothwendiger Bestandtheil<br />

derselben, ein, kann jedoch in keiner gegeben<br />

werden; sondern wird nur gedacht, <strong>und</strong> zwar <strong>als</strong><br />

das absolut Träge, Unthätige. Formlose, Eigenschaftslose,<br />

welches jedoch der Träger aller Formen,<br />

Eigenschaften <strong>und</strong> Wirkungen ist. Demzufolge ist die<br />

Materie das durch die Formen unsers Intellekts, in<br />

welchem die <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Vorstellung</strong> sich darstellt, nothwendig<br />

herbeigeführte, bleibende Substrat aller vorübergehenden<br />

Erscheinungen, <strong>als</strong>o aller Aeußerungen<br />

der Naturkräfte <strong>und</strong> aller lebenden Wesen. Als solches<br />

<strong>und</strong> <strong>als</strong> aus den Formen des Intellekts entsprungen<br />

verhält sie sich gegen jene Erscheinungen selbst<br />

durchaus indifferent, d.h. sie ist eben so bereit, der<br />

Träger dieser, wie jener Naturkraft zu seyn, sobald<br />

nur, am Leitfaden der Kausalität, die Bedingungen<br />

dazu eingetreten sind; während sie selbst, eben weil<br />

ihre Existenz eigentlich nur formal, d.h. im Intellekt<br />

gegründet ist, unter allem jenem Wechsel <strong>als</strong> das<br />

schlechthin Beharrende, <strong>als</strong>o das zeitlich Anfangs-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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