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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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65175 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 2100<br />

ein betrogener Ehemann gewesen. –<br />

Was nun den zweiten Theil des aufgestellten<br />

Gr<strong>und</strong>satzes, <strong>als</strong>o die Erblichkeit des Intellekts von<br />

der Mutter, betrifft; so genießt dieser einer viel allgemeineren<br />

Anerkennung <strong>als</strong> der erste, <strong>als</strong> welchem an<br />

sich selbst das liberum arbitrium indifferentiae, seiner<br />

gesonderten Auffassung aber die Einfachheit <strong>und</strong><br />

Untheilbarkeit der Seele entgegensteht. Schon der alte<br />

<strong>und</strong> populäre Ausdruck »Mutterwitz« bezeugt die<br />

frühe Anerkennung dieser zweiten Wahrheit, welche<br />

auf der an kleinen, wie an großen intellektuellen Vorzügen<br />

gemachten Erfahrung beruht, daß sie die Begabung<br />

Derjenigen sind, deren Mütter sich verhältnißmäßig<br />

durch ihre Intelligenz auszeichneten. Daß hingegen<br />

die intellektuellen Eigenschaften des Vaters<br />

nicht auf den Sohn übergehn, beweisen sowohl die<br />

Väter <strong>als</strong> die Söhne der durch die eminentesten Fähigkeiten<br />

ausgezeichneten Männer, indem sie, in der<br />

Regel, ganz gewöhnliche Köpfe <strong>und</strong> ohne eine Spur<br />

der väterlichen Geistesgaben sind. Wenn nun aber<br />

gegen diese vielfach bestätigte Erfahrung ein Mal eine<br />

vereinzelte Ausnahme auftritt, wie z.B. Pitt <strong>und</strong> sein<br />

Vater Lord Chatham eine darbieten; so sind wir befugt,<br />

ja genöthigt, sie dem Zufall zuzuschreiben, obgleich<br />

derselbe, wegen der ungemeinen Seltenheit<br />

großer Talente, gewiß zu den außerordentlichsten gehört.<br />

Hier gilt jedoch die Regel: es ist unwahrschein-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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