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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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65414 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 2339<br />

ling diese Lehre aufgefrischt hatte, meine Zelt bereits<br />

begriffen <strong>und</strong> eingesehn. Aber was dieses Eine sei<br />

<strong>und</strong> wie es dazu komme sich <strong>als</strong> das Viele darzustellen,<br />

ist ein Problem, dessen Lösung man zuerst bei<br />

mir findet. – Ebenfalls hatte man, seit den ältesten<br />

Zeiten, den Menschen <strong>als</strong> Mikrokosmos angesprochen.<br />

Ich habe den Satz umgekehrt <strong>und</strong> die <strong>Welt</strong> <strong>als</strong><br />

Makranthropos nachgewiesen; sofern <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong><br />

ihr wie sein Wesen erschöpft. Offenbar aber<br />

ist es richtiger, die <strong>Welt</strong> aus dem Menschen verstehn<br />

zu lehren, <strong>als</strong> den Menschen aus der <strong>Welt</strong>: denn aus<br />

dem unmittelbar Gegebenen, <strong>als</strong>o dem Selbstbewußtseyn,<br />

hat man das mittelbar Gegebene, <strong>als</strong>o das der<br />

äußern Anschauung, zu erklären; nicht umgekehrt.<br />

Mit den Pantheisten habe ich nun zwar jenes hen<br />

kai pan gemein, aber nicht das pan theos; weil ich<br />

über die (im weitesten Sinne genommene) Erfahrung<br />

nicht hinausgehe <strong>und</strong> noch weniger mich mit den vorliegenden<br />

Datis in Widerspruch setze. Skotus Erigena<br />

erklärt, im Sinne des Pantheismus ganz konsequent,<br />

jede Erscheinung für eine Theophanie; dann muß aber<br />

dieser Begriff auch auf die schrecklichen <strong>und</strong> scheußlichen<br />

Erscheinungen übertragen werden: saubere<br />

Theophanien! Was mich ferner von den Pantheisten<br />

unterscheidet, ist hauptsächlich Folgendes, 1) Daß ihr<br />

theos ein x, eine unbekannte Größe ist, der <strong>Wille</strong> hingegen<br />

unter allem Möglichen das uns am genauesten<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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