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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64555 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1480<br />

im vierten Buche dargelegt wird, <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> frei aufgehoben<br />

hat, daher ganz aus der Erscheinung herausgetreten<br />

<strong>und</strong> für unsere Erkenntniß, d.h. hinsichtlich der<br />

<strong>Welt</strong> der Erscheinungen, ins leere Nichts übergegangen<br />

ist. Wäre der <strong>Wille</strong> das Ding an sich schlechthin<br />

<strong>und</strong> absolut; so wäre auch dieses Nichts ein absolutes;<br />

statt daß es sich eben dort uns ausdrücklich nur<br />

<strong>als</strong> ein relatives ergiebt.<br />

Indem ich nun daran gehe, die, sowohl in unserm<br />

zweiten Buche, <strong>als</strong> auch in der Schrift »Ueber den<br />

<strong>Wille</strong>n in der Natur« gelieferte Begründung der<br />

Lehre, daß in sämmtlichen Erscheinungen dieser <strong>Welt</strong><br />

sich, auf verschiedenen Stufen, eben Das objektivirt,<br />

was in der unmittelbarsten Erkenntniß sich <strong>als</strong> <strong>Wille</strong><br />

k<strong>und</strong> giebt, noch durch einige dahin gehörige Betrachtungen<br />

zu ergänzen, will ich damit anfangen,<br />

eine Reihe psychologischer Thatsachen vorzuführen,<br />

welche darthun, daß zunächst in unserm eigenen Bewußtseyn<br />

der <strong>Wille</strong> stets <strong>als</strong> das Primäre <strong>und</strong> F<strong>und</strong>amentale<br />

auftritt <strong>und</strong> durchaus den Vorrang behauptet<br />

vor dem Intellekt, welcher sich dagegen durchweg <strong>als</strong><br />

das Sek<strong>und</strong>äre, Untergeordnete <strong>und</strong> Bedingte erweist.<br />

<strong>Die</strong>se Nachweisung ist um so nöthiger, <strong>als</strong> alle mir<br />

vorhergegangenen Philosophen, vom ersten bis zum<br />

letzten, das eigentliche Wesen, oder den Kern des<br />

Menschen in das erkennende Bewußtseyn setzen, <strong>und</strong><br />

demnach das Ich, oder bei Vielen dessen transscen-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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